Bei meiner Arbeit mit Stein geht es weniger um inhaltliche Bedeutungen als um das Zusammenspiel zwischen dem Material und mir selbst.

Es ist ein prozessorientiertes Herangehen, ein Frage- und Antwortspiel, eine tiefe Beziehung bestimmt von gegenseitigem Zuhören und Erforschen.

Höre ich nicht zu, wird der Stein an meiner Gewalt zerbrechen.
Meine Arbeit mit Stein ist durch Entwicklung und Prozess bestimmt.

Ich erfahre diesen Prozess ähnlich der Entwicklung einer zwischenmenschlichen Beziehung, in der Sensibilität und Kompromissfähigkeit an den Tag gelegt werden müssen, um die Beziehung nicht zum Scheitern zu bringen oder gar selbst an ihr, gleich dem Stein, auf den zu viel Druck ausgeübt wird, zu zerbrechen.
Die Verschmelzung scheinbarer Gegensätze – wie weiche runde Formen mit konstruierten harten Linien – zu einem neuen Ganzen bringt die Fähigkeit des Individuums zum Ausdruck, komplexe Beziehungen eingehen zu können und sich dadurch weiterzuentwickeln.

 

(Lektorat Mag. Sylvia Eisenreich)